Monschau in der kalten Jahreszeit – ein Spaziergang

Wenn die Farben gedämpfter werden haben sich die meisten Touristen verkrochen – es entsteht eine entspannte, ruhige Atmosphäre. Nicht nur das das biken enstpannter ist, weil die Wege leerer sind, nein, man schwitzt auch nicht mehr so;)

Das veränderte Licht zaubert eine bizarre, romantische Waldshiluette. In den Häusern wird es gemütlich. Die Rur rauscht mehr als sonst. Flechten und Moose an den Felsen erscheinen sattgrün.

Ideal für eine Spaziergang, um den Gedanken freien Lauf lassen, die Natur zu spüren…

…das Leben ist zu einer unterschätzten Erfahrung geworden – jeder sucht nach einer besseren Beschäftigung als dem Leben. Ist nicht die größte Leistung im Leben, es zu leben? Leben im Augenblick, dem Moment. Das göttliche in der Natur, in einem selbst entdecken?

In den Städten ballt und stagniert das gesellschaftliche Bewußtsein. Jeder ist sich selbst der Nächste, das Ego regiert. Die meisten Menschen dort sind wettbewerbs-, zeit- und modeorientiert. Wenn wir den Mut in unserem Inneren finden uns von den Einschüchterungen und dem begrenzten Bewußtsein des Menschen zu lösen – einfach losgehen, aufs Land, Freiheit spüren. Das Gesicht im kalten, klaren Wasser eines Baches waschen. Das Leben ist eigentlich recht vortrefflich, grenzenlos und schön!

Wie wäre es, wenn ich einem Hirsch ins Dickicht des Eifelwaldes folgen würde? Oder unter klaren Sternenhimmel auf der Dreiborner Hochfläche zu tanzen? Verrückt! Es sind viele Dinge, einfache Dinge, die wir noch nie getan haben und welche für unser Sein aufregend und wunderbar sind. Dafür brauchen wir keinen dicken Wagen, keine bestimmte Ausbildung oder gesellschaftliche Stellung.

Eigentlich wäre es schön den Atlantikwind, der den Nebel um das Ehrensteinsley im oberen Rurtal treibt, an der Nasenspitze zu spüren…doch das ist mir jetzt zu weit.

Ich gehe zurück durch die Stadtstraße. Die Sonne lässt sich noch hinter der Burg erahnen und die klare Luft kitzelt an meinen Nasenflügeln. Eine Eule ruft. Der Haller thront über dieser wunderschönen Szenerie.